musikwueste

Dieser Blogeintrag fällt aus dem Rahmen - die geschilderte Situation tut es ebenso. Ich hasse Ungerechtigkeit, daher dieser Eintrag. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, die folgenden Zeilen zu lesen und selbst aktiv zu werden:

Die Schweiz ist drauf und dran, einige ihrer bekanntesten, etabliertesten und beliebtesten Musiker zu verlieren – viele davon Absolventen der prestigeträchtigen Basler Schola Cantorum Basiliensis und der Musikakademie. Der Grund dafür: sie sind keine EU-Bürger!

Am 1. September 2014 wurden Nicht-EU-Musiker der Schweiz, die schon seit vielen Jahren in Basel leben und arbeiten, vom Staatssekretariat für Migration darüber informiert, dass sie die Schweiz zu verlassen hätten. Begründet wurde dies damit, daß zum Einen gewisse Gesetze in der Vergangenheit angeblich nicht vorschriftsmässig umgesetzt worden waren, daß Visas vorgeblich unkorrekt vergeben worden waren und zuletzt damit, daß sich gewisse Regulierungen geändert hatten. Die Musiker sollen das Land bis zum 31. August 2015 verlassen.


Dies ruiniert das Leben einiger der betroffenen Musiker - mitten in ihrer Karriere sollen sie die Schweiz plötzlich verlassen.

Wir haben schon Einiges erreicht - u.a. gab es einen Aufschub bis 31. August 2015, denn ursprünglich hätten sie schon Ende des letzten Jahres gehen sollen - und manche Musiker haben "Härtefall"-Visas erhalten.

Andere allerdings müssen in ihre Heimatländer zurück, was für sie unter anderem finanziell zu einem großen Problem führt. Denn einige dieser erstklassigen Musiker müssen sich in ihren Ländern, die sie oft schon vor vielen, vielen Jahren verlassen haben, eine neue Existenz aufbauen, Kontakte knüpfen und auf das "word of mouth" hoffen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verlieren sie aber leider auch schon Jobs, weil nicht sicher ist, ob sie für Tourneen von ihren Herkunftsländern Visas bekommen werden und so mancher Organisator sie daher als einen Unsicherheitsfaktor betrachtet.

Ich kann nicht anders, als mich über diese Situation aufzuregen. Wenn es Ihnen ähnlich geht, gibt es mehrere Möglichkeiten, aktiv zu werden:

Am 18. Juli gibt es ein Konzert mit den "Nicht-EU-Musikern" und ihren Kollegen aus Schweiz und EU, darunter sogar der weltberühmte Countertenor Andreas Scholl und der Organist Jörg-Andreas Bötticher. Ich werde auch bei dem Konzert mitwirken.

Darüberhinaus gibt es eine Crowdfunding-Aktion, um den betroffenen Musikern ein finanzielles Polster zu schaffen. Mehr dazu hier. Alle finanziellen Mittel gehen direkt an die betroffenen Musiker - in der Hoffnung, ihnen den totalen Neustart zu erleichtern.

Danke, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, all dies zu lesen!

 

 

adriansbild© Adrian Rovatkay, Photo: Axel Meintker

Welche Freude: Die Dialoghi-CD ist erschienen!

Eine ganze Reihe wunderbarer Rezensionen und Rückmeldungen (siehe unten) sowie die Nominierung für den Deutschen Schallplattenpreis haben mich und die "Band" extrem gefreut.

 

Das Bild links stammt übrigens von dem Berliner Maler und Musiker Adrian Rovatkay. Er hat es für mich gemalt - als phantastisch treffende Illustration zu Claudio Merulas "Quando gli uccelli portaranno i zoccoli", das auch auf den "Dialoghi a voce sola" zu hören ist.

 

Da das Produzieren einer CD finanziell - wie unten schon geschrieben - wirklich extrem aufwendig ist, freue ich mich über jeden, der noch keine hat oder vielleicht noch eine zweite Platte will  ...  "support the artist"!

 

 

dialoghi
Es ist endlich so weit: die Dialoghi-CD ist im Druck. Voraussichtliches Erscheinungsdatum 17. Oktober 2014. Wieviele Gedanken habe ich in diese meine erste "ganz-selbst" Platte gesteckt - und jetzt ist sie unterwegs. Ich freue mich wirklich wahnsinnig darauf!
Da das Produzieren einer CD finanziell wirklich extrem aufwendig ist, freue ich mich über jeden, der dem Motto "support the artist" folgt und direkt bei mir eine CD bestellt ...

 

provence2
© Ulrike Hofbauer

i frohnburg klein


Allem Anschein nach sieht dieses Gebäude ab Oktober mehr von mir - oder ich mehr von dem Gebäude. Ich freue mich wahnsinnig über die Einladung, ab dem Wintersemester an der Universität Mozarteum in Salzburg Barockgesang zu unterrichten. (Im Winter noch nichts vor? Na dann: Das Angebot wendet sich an Masterstudenten und Postgraduates.) In meinem Kopf schwirrt es derzeit nur so von Ideen und Überlegungen. Darunter natürlich auch immer Gedanken wie:

Was wollte ich "dann mal" genauso, was immer anders machen als meine Lehrer? Was ist mir als Sängerin wichtig, was als Lehrender?

Herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle den Vielen sagen, die mich in den hektischen Wochen vor und beim Hearing auf unterschiedlichste Art und Weise unterstützt haben!
Im Bild die Frohnburg, das Zuhause des Instituts für Alte Musik.
uh-schloss-beuggen© Randall Cook
Vor ein paar Wochen habe ich den Erstschnitt meiner neuen CD aus dem Postkasten gezogen. Gestern dann in der Freudenburg in Bassum (kein Tippfehler!) ein Treffen mit Renate Wolter-Seevers, unserer wunderbaren Tonmeisterin. Bei einer Tasse Café überlegten wir gemeinsam, ob man an der einen oder anderen Stelle noch ein verrutschtes „c“ oder eine plötzlich unhörbare Silbe („da hatte ich keine Luft mehr“) durch einen anderen Take ersetzen könnte … Ich bin schon so gespannt auf das Endprodukt!

Bitte gerne vormerken: Die „Dialoghi a voce sola“ sollen im September 2014 bei Raumklang erscheinen und können dann auch direkt bei mir käuflich erworben werden - frei nach dem Motto: „support the artist, buy local“.

Denn von den Verkäufen, die über die großen Versandhändler laufen (ich nenne keine Namen), sehen wir Künstler nämlich höchstens ein paar Cent. Und davon finanziert sich leider keine CD …
 
uh-recording 001© Randall Cook
Wow, das ist ein Gefühl …

nach Wochen des bangen Wartens (entspricht mein Eindruck aus dem Moment des Musizierens dem Höreindruck?) habe ich nun das erste Mal hineingehört in die „Dialoghi a voce sola“ - aufgenommen im September 2013 in Schloß Beuggen.

Meine erste komplett selbst „veranstaltete“ Platte, d.h sowohl die Programmzustellung (Dialoge für eine Stimme aus dem italienischen Frühbarock, spannend!!!) als auch die Musikerauswahl (exquisit: Marie Bournisien, Arpa doppia, Brigitte Gasser, Lirone und Julian Behr, Laute), als auch die Finanzierung :( - alles ganz „meins“!
Mein erster Blogeintrag … natürlich zuallererst die Frage: „Wo fange ich an?
Was schreibt man auf einen öffentlichen „Schreibblock“?

Dieser Blog hat einen lustigen Ausgangspunkt: Ich habe mich zu der Idee durchgerungen, als mich kürzlich meinen Friseurin fragte, wo ich denn letzte Woche gewesen sei, und was denn gerade so anstehe.
Meine eloquente Antwort: „Ähhhh“. Resultierend läßt sich feststellen, daß das Leben als „fahrende Sängerin“ so abwechslungsreich ist und die Endrücke so reichlich und so farbig, daß es mir oft schwer fällt, einen ganz bestimmten Moment auszuwählen und von dem zu erzählen, weil ich immer meine, was wichtiges zu vergessen. Daher also dieser Blog – für meine Friseurin und alle anderen Besucher dieser Seite, die interessiert, woran ich gerade arbeite oder was mich gerade beschäftigt.